Wulff will strategische Partnerschaft mit Brasilien stärken

07 Mai 2011

Deutschlands Bundespräsident Christian Wulff will bei seinem Besuch in Brasilien die strategische Partnerschaft mit dem größten südamerikanischen Land bekräftigen. Bei seiner Ankunft in Brasilia verwies er am späten Mittwochabend (Ortszeit) auf die gemeinsamen Interessen Deutschlands und Brasiliens, etwa wenn es um die Reform des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen gehe. Beide Länder streben einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat an.

Brasilien ist die letzte Station von Wulffs rund einwöchiger Lateinamerika-Reise. Zuvor hatte er Mexiko und Costa Rica besucht. Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. In dem Land sind etwa 1200 deutsche Firmen aktiv, davon allein 800 in der Wirtschaftsmetropole São Paulo. Dort wird Wulff, der von einer ranghohen Wirtschaftsdelegation begleitet wird, am Donnerstagabend erwartet.

Deutsche Unternehmen hoffen bei den Milliarden-Projekten für die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele in Rio 2016 auf Aufträge. Auch an dem seit vielen Jahren geplanten und immer wieder aufgeschobenen Projekt eines Hochgeschwindigkeitszuges zwischen São Paulo und Rio de Janeiro sind deutsche Firmen interessiert. Das Boomland Brasilien lockte 2010 allein aus Deutschland rund 40 Delegationen sowie mehrere Bundesminister an.

Wulff würdigte die international anerkannten Erfolge Brasiliens bei der Armutsbekämpfung. Millionen Menschen konnten in den vergangenen Jahren von staatlichen Sozialprogrammen profitieren. Zudem sorgte das stabile Wirtschaftswachstum für Arbeitsplätze. Wulff wertete die Einladung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff als „besondere Geste“. Er wolle an die guten Kontakte zur Vorgängerregierung von Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva anknüpfen. Rousseff hatte Lula am 1. Jänner abgelöst.

Quelle: Tiroler Tageszeitung

 

Sao Paulo – Wegen des angekündigten massiven Personalabbaus bei der ThyssenKrupp hat Bundespräsident Christian Wulff das Programm seines Staatsbesuchs in Brasilien geändert.

„Angesichts der kurzfristig angekündigten, umfangreichen Umstrukturierungen im ThyssenKrupp-Konzern mit noch nicht absehbaren Auswirkungen hat sich der Bundespräsident entscheiden, auf dem Rückflug von Brasilien nach Deutschland keinen Zwischenstopp beim Stahlwerk in Rio einzulegen“, teilte das Bundespräsidialamt am Freitagabend in Sao Paulo mit.

Am Samstag wollte Wulff ein Stahlwerk von ThyssenKrupp in der Nähe von Rio de Janeiro besuchen. Der Essener Konzern hatte in die Hütte mehr als fünf Milliarden Euro investiert. Dann regte sich Widerstand von Umweltschützern. Der Bundespräsident wollte nun helfen, die Schwierigkeiten zu überwinden.

Der Stahlkonzern ThyssenKrupp will sich von 35.000 Beschäftigten trennen. Die traditionsreiche Edelstahlsparte und große Teile des Autozuliefergeschäfts sollen abgespalten oder verkauft werden, wie der hochverschuldete Essener Konzern in der Nacht zum Freitag angekündigt hatte.

Jeder fünfte Mitarbeiter des Konzerns wäre davon betroffen. Mit dem radikalen Schnitt will das Unternehmen seinen Schuldenberg abbauen und Spielraum für Wachstum in Schwellenländern gewinnen.

Quelle: Tiroler Tageszeitung
 

Wenn Bundespräsident Christian Wulff an diesem Samstag (07.05.2011) von Rio de Janeiro aus die Heimreise antritt, dann hat er viele neu gewonnene Erkenntnisse im Gepäck. So hat Dilma Rousseff, Brasiliens neue Präsidentin, offenbar nachhaltigen Eindruck auf ihn hinterlassen. Darauf lässt jedenfalls die Äußerung Wulffs schließen, wonach er sich beeindruckt von den "sehr zielgerichteten Vorstellungen" Rousseffs über die zukünftige Kooperation zeigte. Rousseff sieht den Zeitpunkt für deutsche Unternehmen gekommen, mehr in Brasilien zu investieren. "Wir sind eure strategischen Partner", sagte die Präsidentin. Die Partnerschaft wollen die beiden Staaten unter anderem auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien vorantreiben. Nebenbei bemerkt: Rousseff warb für den Einsatz von Biokraftstoffen auch in Europa. Ethanol ist in dem größten Land Südamerikas seit Jahrzehnten im Einsatz, während Deutschlands Autofahrer den Biosprit verschmähen.
 

Neben der Partnerschaft auf Augenhöhe gibt es eine weitere Botschaft, die sich wie ein roter Faden durch die Reise des Bundespräsidenten zieht: Demnach ist Lateinamerika für Deutschland mehr als nur ein Rohstofflieferant. Sichtbaren Ausdruck findet das nicht zuletzt darin, dass Brasilien 2012 Partnerland der Computermesse Cebit in Hannover sein wird. Neben Energie und Technologie haben Brasilien und Deutschland weitere gemeinsame Interessen: Politisch eint beide Staaten, dass sie einen ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat anstreben. Zudem werden die Handelsbeziehungen immer enger. Zuletzt stieg das Volumen des bilateralen Handels um ein Viertel. Begleitet wurde der Präsident von 60 Unternehmern. Denn Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. Rund 1.200 deutsche Unternehmen sind in dem Land tätig und tragen schätzungsweise zwischen acht und zehn Prozent zum brasilianischen Bruttosozialprodukt bei.

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